Ok – ich oute mich dann mal:
Ich bin Schalke Fan seit fast 40 Jahren, nachdem mein Schwager mir irgendwann einmal erzählt hatte, das sei ein Arbeiterverein und die Spieler würden aus reiner Verbundenheit für Gelsenkirchen spielen. Das stimmte zwar schon damals nicht, aber mit irgendeinem Bundesligisten muss man ja mitfiebern, sonst ist es langweilig. Darum kann ich mich auch noch genau an meine Fahrt auf der Autobahn am 19. Mai 2001 erinnern, als Schalke am letzten Bundesligaspieltag Meister zu sein schien.
4 Minuten lang. So lange dauerte auch das fröhliche Hupkonzert aller Autofahrer um mich herum, bis im Radio das Freistoßtor der Bayern gegen Hamburg in letzter Sekunde verkündet wurde. Danach wollte ich ins Lenkrad beißen.
4 Minuten lang. So lange dauerte auch das fröhliche Hupkonzert aller Autofahrer um mich herum, bis im Radio das Freistoßtor der Bayern gegen Hamburg in letzter Sekunde verkündet wurde. Danach wollte ich ins Lenkrad beißen.
Genau so habe ich mich am letzten Spieltag unserer 1. Herrenmannschaft gefühlt. Bis zur 83. Minute war diese tolle Truppe auf Meisterkurs, in Papenburg stand es noch 0:0 und Schüttorf lag 2:3 (zwischenzeitlich 0:3!) gegen Weener zurück. Nur noch 7 Minuten …In der 83. Minute allerdings fiel der Ausgleich in Schüttorf, später noch der Siegtreffer für den jetzigen Meister und auch Papenburg versenkte noch einen Ball in unserem Netz. Und ich hatte gerade kein Lenkrad zum Reinbeißen.
So ist es nun, nach 34 Spieltagen hat die Saison 7 Minuten zu lange gedauert und am Ende bestätigt sich meine These:
Beim Fußball sind immer auch Glück und Pech dabei. Hätte der Papenburger Spieler den Ball nicht in die Botanik semmeln können? Musste der Weeneraner Schuss in Schüttorf unbedingt noch von der Linie gekratzt werden?
„Hätte“, „wäre“, „könnte“… davon gibt es viele in einer Saison. Doch der Blick geht nun nach vorn: Diese tolle Meller Mannschaft hat als Aufsteiger eine sensationelle Saison gespielt, hat die Fußballbegeisterung wieder nach Melle gebracht und wird auch in der kommenden Spielrunde erfolgreichen Fußball bieten.
Jungs, Ihr seid meine Meister der Herzen!
Matthias Pietsch
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