An den sportlichen Kriterien hat sich seit meinem letzten Bericht zu diesem Thema nichts geändert. Wie sieht es aber mit den Bedingungen, die im Umfeld geändert werden müssen, aus? Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung
von Kickers Emden wurde zum Beispiel beschlossen, die erste Herrenmannschaft aus wirtschaftlichen Gründen aus dem Verein auszulagern. Ab dem 1.Juli wird der Fußballbetrieb in einer Kommanditgesellschaft (KGaA) auf Aktien laufen. Dies ist notwendig, um die Gemeinnützigkeit des Hauptvereins nicht zu gefährden. Eine Aktie soll 10 € kosten. Laut Präsidium belaufen sich die Ausgaben für die erste Mannschaft auf 51.000 € pro Monat.
Eine Ausgliederung der 1. Mannschaft, Ausgabe von Aktien und 51.000 € Kosten pro Monat für eine Oberliga-Mannschaft auch beim SCM? Natürlich nicht! Dies sind Fakten und Zahlen von Kickers Emden, einer Mannschaft die z.Z. auf dem 7. Tabellenplatz in der Oberliga West steht und mit diesen Zahlen für die neue Saison plant. Wir können uns mit Vereinen wie Kickers Emden sicherlich nicht vergleichen. In der Saison 2008/09 spielte dieser Verein noch in der 3. Liga, am 13. Spieltag stand die Mannschaft auf dem 1. und viele Emdener hofften auf einen Aufstieg in die 2. Liga.
An diesem Beispiel kann man vielleicht aber sehen, an welche Türen wir klopfen und wie unterschiedlich die Vorraussetzungen für die Mannschaften in der neuen eingleisigen Oberliga sind. Es stellt sich jetzt natürlich die Frage, was ist nötig und was ist möglich? Ohne Unterstützung vom Hauptververein und von der Stadt Melle ist es sicher sehr schwierig. Ein neuer Zaun, ein abgetrennter Zuschauerbereich für die Fans der Gästemannschaft bei Spielen mit erhöhtem Risiko, ein Sicherheitsbeauftragter, ein Ordnungsdienst und dazu diverse Nachweise bezüglich der finanziellen Situation des Vereins sind nur einige Punkte, die nötig sind. Alle erforderlichen Unterlagen mussten bis zum 31.03.2010 beim NFV eingereicht werden, welche der SCM bereits am 17. des Monats erledigte.
Es gibt aber noch viele weitere offene Fragen. Was ist möglich in Melle? Was das Sportliche angeht, bin ich davon überzeugt, dass unsere Mannschaft den Weg in die Relegation schafft. Was dann in den 3 Relegationspielen drin ist, das muss man sehen. Ob der Rest möglich sein wird …? Ich hoffe es. Es gibt viel zu tun, packen wir´s an!
Werner Husser
„Nur noch kleinere Hürden“
SCM: Fleißarbeit für die Oberliga-Lizenz
Von Johannes Kapitza Melle. Jetzt müssen nur noch die Fußballer des SC Melle ihre Hausaufgaben machen: Organisatorisch hat der Verein die Lizenzunterlagen für die eingleisige Oberliga bereits überpünktlich vor der Frist Ende März eingereicht. SCM-Manager Sebastian Diekmann erwartet im Fall des sportlichen Aufstiegs „keine Schwierigkeiten“, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung erklärte.
Einen dicken Umschlag mit Bewerbungsunterlagen schickte der Verein am 18. März per Einschreiben auf die Reise nach Barsinghausen zum Niedersächsischen Fußballverband (NFV). Mit Lizenzanträgen mussten sich die Meller zuvor noch nicht so häufig beschäftigen: „Es gab keine einzelne Forderung, die uns Probleme gemacht hätte, aber die vielfältigen Anforderungen von den Finanzen über Sicherheit bis zum Nachweis von Sozialversicherungszahlungen für die Vereinsangestellten haben den Antrag zu einer Fleißarbeit werden lassen“, berichtet Diekmann. Allerdings sei die Arbeit gut organisiert gewesen. „Die Aufgaben waren aufgeteilt, und wir haben uns seit Anfang des Jahres immer wieder abgestimmt, ob noch etwas fehlte. Unser Ziel, bis Mitte März alle Unterlagen fertig zu haben, haben wir 100-prozentig eingehalten.“
Für die Wirtschaftlichkeitsprüfung musste außer dem Finanzplan der Fußballabteilung auch die Bilanz des gesamten Großvereins eingereicht werden. Normalerweise vertraut der SCM bei der Rechnungsprüfung auf die Kompetenz der vereinsinternen Gremien. Aber das reichte dem NFV nicht. „Für die Jahresabschlüsse 2008 und 2009 brauchten wir eine Plausibilitätsbescheinigung des Steuerberaters“, erklärt Diekmann und fügt hinzu: „Es ist gar nicht so einfach, Anfang des Jahres einen Steuerberater zu finden, der die Zeit für so etwas Zusätzliches hat.“ Der Manager zeigt aber auch Verständnis für die strengen Vorgaben des Verbandes. „Die Frage nach der Liquiditätssicherung ist völlig nachvollziehbar, wenn man sieht, dass in den vergangenen Jahren auch Vereine aus den höheren Ligen finanzielle Probleme hatten.“ In der Oberliga strich beispielsweise Germania Leer während der laufenden Spielzeit die Segel, Kickers Emden war in akuter Geldnot.
Um solche Probleme braucht sich Diekmann nicht zu sorgen, wenn am 7. Mai in Barsinghausen die Zulassungskommission des Landesverbandes tagt. „Nach den ganzen Vorgesprächen, die wir geführt haben, und einer Ortsbesichtigung mit einem NFV-Vertreter auf dem Carl-Starcke-Platz erwarte ich für die nächste Saison keine Schwierigkeiten“, ist er optimistisch. Es gebe „nur noch kleinere Hürden“. Zum Beispiel müssten in der Umzäunung des Platzes „ein paar Löcher gestopft werden, aber die Stadt Melle hat da bereits ihre Unterstützung signalisiert“. Baulich kämen „größere Herausforderungen für den Fall des Aufstiegs und Klassenerhalts erst in der Saison 2011/12 auf uns zu“, sagt Diekmann, „aber so weit sind wir ja noch nicht“. Zunächst müssen sich die Meller sportlich qualifizieren. Assistenztrainer Tobias Brockmeyer gibt die Marschroute vor: „Wir wollen uns das Abenteuer Oberliga definitiv nicht entgehen lassen“ – aber das wollen auch 47 andere Klubs nicht, die ebenfalls ihre Lizenzunterlagen für einen der 20 Startplätze eingereicht haben.
SCM: Fleißarbeit für die Oberliga-Lizenz
Von Johannes Kapitza Melle. Jetzt müssen nur noch die Fußballer des SC Melle ihre Hausaufgaben machen: Organisatorisch hat der Verein die Lizenzunterlagen für die eingleisige Oberliga bereits überpünktlich vor der Frist Ende März eingereicht. SCM-Manager Sebastian Diekmann erwartet im Fall des sportlichen Aufstiegs „keine Schwierigkeiten“, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung erklärte.
Einen dicken Umschlag mit Bewerbungsunterlagen schickte der Verein am 18. März per Einschreiben auf die Reise nach Barsinghausen zum Niedersächsischen Fußballverband (NFV). Mit Lizenzanträgen mussten sich die Meller zuvor noch nicht so häufig beschäftigen: „Es gab keine einzelne Forderung, die uns Probleme gemacht hätte, aber die vielfältigen Anforderungen von den Finanzen über Sicherheit bis zum Nachweis von Sozialversicherungszahlungen für die Vereinsangestellten haben den Antrag zu einer Fleißarbeit werden lassen“, berichtet Diekmann. Allerdings sei die Arbeit gut organisiert gewesen. „Die Aufgaben waren aufgeteilt, und wir haben uns seit Anfang des Jahres immer wieder abgestimmt, ob noch etwas fehlte. Unser Ziel, bis Mitte März alle Unterlagen fertig zu haben, haben wir 100-prozentig eingehalten.“
Für die Wirtschaftlichkeitsprüfung musste außer dem Finanzplan der Fußballabteilung auch die Bilanz des gesamten Großvereins eingereicht werden. Normalerweise vertraut der SCM bei der Rechnungsprüfung auf die Kompetenz der vereinsinternen Gremien. Aber das reichte dem NFV nicht. „Für die Jahresabschlüsse 2008 und 2009 brauchten wir eine Plausibilitätsbescheinigung des Steuerberaters“, erklärt Diekmann und fügt hinzu: „Es ist gar nicht so einfach, Anfang des Jahres einen Steuerberater zu finden, der die Zeit für so etwas Zusätzliches hat.“ Der Manager zeigt aber auch Verständnis für die strengen Vorgaben des Verbandes. „Die Frage nach der Liquiditätssicherung ist völlig nachvollziehbar, wenn man sieht, dass in den vergangenen Jahren auch Vereine aus den höheren Ligen finanzielle Probleme hatten.“ In der Oberliga strich beispielsweise Germania Leer während der laufenden Spielzeit die Segel, Kickers Emden war in akuter Geldnot.
Um solche Probleme braucht sich Diekmann nicht zu sorgen, wenn am 7. Mai in Barsinghausen die Zulassungskommission des Landesverbandes tagt. „Nach den ganzen Vorgesprächen, die wir geführt haben, und einer Ortsbesichtigung mit einem NFV-Vertreter auf dem Carl-Starcke-Platz erwarte ich für die nächste Saison keine Schwierigkeiten“, ist er optimistisch. Es gebe „nur noch kleinere Hürden“. Zum Beispiel müssten in der Umzäunung des Platzes „ein paar Löcher gestopft werden, aber die Stadt Melle hat da bereits ihre Unterstützung signalisiert“. Baulich kämen „größere Herausforderungen für den Fall des Aufstiegs und Klassenerhalts erst in der Saison 2011/12 auf uns zu“, sagt Diekmann, „aber so weit sind wir ja noch nicht“. Zunächst müssen sich die Meller sportlich qualifizieren. Assistenztrainer Tobias Brockmeyer gibt die Marschroute vor: „Wir wollen uns das Abenteuer Oberliga definitiv nicht entgehen lassen“ – aber das wollen auch 47 andere Klubs nicht, die ebenfalls ihre Lizenzunterlagen für einen der 20 Startplätze eingereicht haben.
Quelle: Meller Kreisblatt, Ausgabe vom Mo., 12.04.2010
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